ACS und die Entwicklungen in der Textilbranche: am Beispiel von Cetex
Mit der Flower®-Kammer erforscht das Institut die Entwicklung von technischen Textilien, Materialien und textilen Halbfabrikaten
Im Rahmen einer Erweiterung des institutseigenen Prüflabors wurde eine ACS Klimaprüfkammer der Flower-Serie angeschafft. Neben der für die klassische Textilprüfung erforderlichen konstanten Probenklimatisierung bietet das neue Gerät vor allem Möglichkeiten zur Simulation von verschiedensten Klimabedingungen, welche für die Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Material- und Halbzeugentwicklung, in Abhängigkeit der künftigen Einsatzzwecke, unentbehrlich sind. Mittlerweile konnte die multifunktional einsetzbare Anlage für verschiedene Entwicklungsthemen genutzt werden. Hierzu zählen vor allem das Vorwärmen von Organoblechen, die Trocknung / Regulierung der Humidität von thermoplastischen Prepregs zur Optimierung der Konsolidierung der Faser-Matrix-Anbindung, die Lagerung von duroplastischen Halbzeugen bei niedrigen oder höheren Temperaturen zur Beeinflussung der Polymerisationsgeschwindigkeit oder die einfache Temperierung von Probekörpern für Schlagversuche.
Darüber hinaus können mit der Inbetriebnahme der neuen Klimakammer am Cetex Institut auch Dienstleistungen im Bereich der Klimaprüfung für interessierte Unternehmen bzw. Forschungseinrichtungen angeboten werden.
Die Klimaprüfkammer FM340 der Serie Discovery My ist als energieoptimiertes Gerät äußerst effektiv, sie ruft die volle Leistung nur dann ab, wenn wirklich Bedarf besteht, wie z. B. bei schneller Umtemperierung.
Ein Kältespeicher erhöht den Wirkungsgrad des Kühlsystems bei der FM Baureihe. Die Drehzahlregelung des Kompressors passt die Leistung an den jeweiligen Bedarf des Testzyklus an. Ein automatisches Regelsystem passt die Drehzahl des Kondensatorlüfters je nach Umgebungstemperatur automatisch an.
Der Energieverbrauch kann in der Stabilisierungsphase um bis zu 50 % gesenkt werden, einhergehend mit der entsprechenden Absenkung des Schalldruckpegels.
Ein zusätzlicher Drucklufttrockner sorgt für extreme Trockenklimate, eine UV-Lampe trägt zur zusätzlichen Materialalterung bei.
Die mittlerweile über 50 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigen sich mit der kompletten Wertschöpfungskette – von der Materialentwicklung über die Prozessoptimierung bis zur Konstruktion und der Montage von Spezialmaschinen und Produktionsanlagen. Themenschwerpunkte bilden neben dem Maschinen- und Anlagenbau (klassische Textilmaschinen, Anlagen für Faser-Kunststoff-Verbunde und technische Textilien, Prüfvorrichtungen, komplette Automatisierungslösungen) hauptsächlich die Halbzeugentwicklung (textile Flächengebilde aus Hochleistungsfasern, faserverstärkte Halbzeuge und Prepregs, komplexe Preformen, Organobleche, Spezialpapiere und Folien) und die Entwicklung von Prozesstechnologien (Faserspreizen, Near-Net-Shape Preforming, Technologien zur Herstellung von Prepregs und Organoblechen, bionische Faserverstärkung)